Am vorletzten Samstag gewann das Recurve-Team der Bogenschützen der SpVgg Roth sechs von sieben Matches in der Bezirksklasse 1 und fundamentierte damit die Spitzenposition.
Im vergangenen Jahr war das neu gegründete Team um Mannschaftsführer Marcus Seitz und den Topschützen Philipp Bauer direkt von der Bezirksklasse 2 in die Bezirksklasse 1 aufgestiegen. Nach dem dritten von vier Wettkampftagen sieht nun alles danach aus, dass dem Team ein direkter Durchmarsch in die Bezirksliga gelingen könnte.
In dieser Liga schießen im Turniermodus alle Teams gegeneinander. Ein Match besteht jeweils aus vier Durchgängen. In jedem Durchgang treten drei Schützen gegeneinander an, die jeweils innerhalb von 120 Sekunden sechs Pfeile (zwei pro Schütze) möglichst ins Gold schießen. Es kommt also neben der Treffgenauigkeit auch auf Schieß-Geschwindigkeit und schnelle Wechsel an.
Stark ersatzgeschwächt durch den Ausfall von Stammschütze Michael Rau und eine aufkommende Krankheit von Daniel Seitz, konnte nur Ersatzschützin Cornelia von Hardenberg kurz für Entlastung für den mit Schulterproblemen geplagten Mohanad Kareem Jasim sorgen. Philipp Bauer und Marcus Seitz mussten alle sieben Matches durchschießen. Als Tabellenführer angereist, wurde das Team der Favoritenrolle zunächst gerecht und gewann die ersten sechs Matches gegen SV Neuendettelsau 2 (211:182), Dynamit Fürth (203:189), Hubertus Ursensollen (210:199), SF Tuchenbach (209:153), Boxdorf 3 (207:205) und Zirndorf 2 (211:201).
Dabei erwies sich einmal mehr Philipp Bauer als eine sichere Bank. Präzise wie ein Uhrwerk lieferte er auch unter Zeitdruck Durchgang pro Durchgang Top-Ergebnisse und war mit einem Durchschnitt von 9,23 (von 10 möglichen Ringen) bester Rother Schütze. Auch Mohanad Kareem Jasim, amtierender Bayerischer Meister der Para-Schützen, der wegen seiner Schulterprobleme immer wieder absetzen musste und damit für zusätzliche Zeit-Spannung sorgte, lieferte mit einem Durchschnitt von 8,98 Ringen ein starkes Ergebnis. Beide sind für die Bayerischen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Augsburg qualifiziert.
Zum „tragischen Helden“ des Tages wurde Teamchef Marcus Seitz. Im letzten Match gegen den Hauptkonkurrenten um Platz 1, BSV Erlangen, stand es nach zwei Durchgängen 111:111. Auch im dritten Durchgang blieben beide Teams dicht beieinander, der letzte Durchgang musste also über den Sieg entscheiden. Marcus Seitz mag die Schlussposition und hat oft bewiesen, dass er auch unter hohem Zeitdruck in der Lage ist, sicher ins Gold zu treffen. Doch beim letzten Schuss wollte er es besonders gut machen und setzte noch einmal ab. Tief im „Tunnel“ überhörte er die mahnenden Zeithinweise der Kollegen – und dann ertönte die Sirene. Er konnte den letzten Schuss nicht mehr abgeben. Und so verlor das Team nach nur fünf geschossenen Pfeilen mit acht Ringen Unterschied am Ende mit 208:216 gegen Erlangen.
Dieses Missgeschick wird vermutlich ohne Folgen bleiben: Die Rother liegen weiter vor Erlangen punktgleich mit 36:6 Punkten und 34 Ringen Vorsprung auf Platz eins. Der Abstand zu den drittplatzierten Zirndorfern (28:14) ist komfortabel, die ersten beiden Teams steigen auf.
Doch man soll das Fell nicht verteilen, bevor der Bär erlegt ist: Als Gastgeber könnten die Rother Recurve-Schützen am 9. Februar vor heimischer Kulisse den Aufstieg perfekt machen. Wer sich für den Bogensport interessiert ist herzlich eingeladen: In der Halle des Gymnasiums Roth richtet die SpVgg Roth am Wochenende 8./9. Februar insgesamt vier Ligawettkämpfe aus: Am Samstag Bezirksklasse 2 und Compound, am Sonntag Bezirksklasse 1 und Bezirksliga.
Auch das Rother Compound-Team, das am Wochenende zunächst in der Zwischenwertung zur Pause auf Platz drei gelegen hatte und dann am Ende noch auf Platz sechs in der Compound Bayernliga abgerutscht ist, freut sich dort auf möglichst viel Publikums-Unterstützung. cvh