Als Hallenkreismeister 2014/2015 hatte wohl niemand die „Spieli“ mit ihrem Coach Stefan Kemmether auf dem Zettel.
Mit einem 5:4-Erfolg im Finale nach Sechsmeterschießen gegen den TSV Katzwang holte man den Kreismeistertitel in die Kreisstadt und qualifizierten sich damit für das Bezirksfinale am kommenden Wochenende.
Vordere Reihe (v.l.): Trainer Stefan Kemmether, Sven Oberreuther, Jonas Kemmether, Patrick Trost (TW), Manuel Zuin, Philipp Hofmann
Im Endspiel trafen zwei Mannschaften aufeinander, die in vielen Ligaspielen die Klingen gekreuzt hatten und sich in- und auswendig kannten. In einem von Kampf und Taktik bestimmten Finale gelang der Spvgg durch Alexander Maas (9:05) der erste Treffer. Schon 30 Sekunden später wehrte Oktay Ay mit einer Glanzparade den ersten Zehnmeter ab und 45 Sekunden später glich Katzwang durch den nächsten Zehnmeter aus. Kleine Regelkunde nebenbei – nach dem vierten Foul gibt es für jedes weitere Foul einen Zehnmeter. Bereits im Halbfinale hatten die Nürnberger Vorstädter ihre Qualitäten gegen die DJK Schwabach in dieser „Disziplin“ bewiesen. Ob das allerdings Sinn und Zweck des Hallenfußballs – sorry Futsals – ist, ist doch mehr als zweifelhaft. Ausgeglichen ging es in die Schlussminute. Zwei Rother Chancen (Giuseppe Ruggeri / Leon Bock) und einen weiteren gehalten Zehnmeter der Katzwanger stand noch 7 (!) Sekunden vor Schluss ein Schuss ans Außennetz von Jonas Kemmether gegenüber. Der bereits jubelnde Rother Anhang erlebte zunächst ernüchtert den Schlusspfiff und die Dramatik des Sechsmeterschießens.Dabei wurde der Rother Schlussmann Oktay Ay zum Helden, als er den ersten und letzten Schuss parierte und die „Spieli – Schützen“ keine Nerven zeigte. Bei den Schüssen von Julian Harrer, Alexander Maas, Leon Bock und Manuel Zuin gab es nichts zu halten und der Titelgewinn war perfekt. Der Rest ging im Jubel unter …
Doch der Reihe nach:
Die Gruppe B sollte sich fast zur Todesgruppe entwickeln. Im ersten Spiel gegen den Kreisliga-Spitzenreiter und BOL-Aspiranten DJK Schwabach stand es nach 3:20min – 0:3 und man steuerte einem Debakel entgegen. Fast schon traditionsgemäß kam man schwer und langsam in die Gänge. Nach dem 1:3 durch Julian Harrer per Freistoss (4:38) und dem herrlich herausgespielten Anschlusstreffer durch Clemens Bühner (8:44), als man ab der Grundlinie ohne gegnerischen Ballkontakt zum Abschluss kam sah der Underdog seine Chancen und spielte wie aus einem Guss. Ein unnötiges Foul und der folgende Zehnmeter (10:22) ließen die Chancen wieder sinken und auch die letzte herausgespielte Chance kurz vor dem Ende konnte nicht genutzt werden.
Nach nur knapp 20 Minuten Pause ging es Schlag auf Schlag weiter. Als nächster Gegner wartete der Stadtrivale JFG Franken-Jura. Diesmal sollte es anders laufen – nach 4 Minuten führte man 2:0. Nach 20 Sekunden scheiterte man mit einer Doppelchance und Oktay Ay musste gleich zweimal einen Rückstand verhindern. Dann schlug man eindrucksvoll zurück. Einen Traumpass von Alexander Maas verwertete Julian Harrer zur Führung (2:10) und Jonas Kemmether legte mit einer eindrucksvollen Freistoßvariante durch Leon Bock nach (4:00). Der gleiche Spieler legte erneut auf und Alexander Maas markierte das 3:0 (8:15). In der Schlussminute verhinderte der Pfosten bei einem Zehnmeter von Alexander Maas den vierten Treffer bevor 10 Sekunden vor der Schlusssirene Philipp Hofmann in höchster Not den Ehrentreffer verhindern konnte und dann 2 (!) Sekunden vor dem Ende doch noch das Gegentor viel.
Im letzten Gruppenspiel war die „Spieli“ nur Zuschauer und eine entfesselnd aufspielende JFG führte zwischenzeitlich mit zwei Toren Vorsprung gegen den hohen Favoriten DJK Schwabach, der sich schon verzweifelt wehrte und erst 30 Sekunden vor der Schlusssirene zum 3:3 ausgleichen konnte, was das Ausscheiden der JFG zur Folge hatte. Dazwischen rauchten die Köpfe und fast alle Konstellationen – sogar das Ausscheiden der SpVgg war im Bereich des Möglichen
Damit stand man im Halbfinale gegen den SC Feucht und es sollte das Spiel des Alexander Maas und Torhüters Patrick Trost werden, die eine überragende Mannschaftsleistung krönten. Zuerst entschärfte der Rother Schlussmann einen Freistoß (4:40), danach zimmerte Alexander Maas das Leder zum 1:0 flach in die Maschen (5:02). Gleiches Szenario in der neunten Minute. Der Torwart leitete nach einer Glanzparade den Gegenzug ein und im Nachsetzen machte Alexander Maas mit dem Kopf (!) das vorentscheidende (?) 2:0. Nein – denn danach überschlugen sich die Ereignisse. In einem temporeichen Spiel rissen die schnellen BOL-Spieler immer wieder große Löcher und der Rother Goali Patrick Trost wuchs über sich hinaus. In Minute 11:20, 11:40 und 12:30 wehrte er 3 (!) Zehnmeter ab und fischte auch den letzten Nachschuss noch heraus. Unglaubliche Szenen spielten sich ab und Alexander Maas durfte 24 Sekunden vor Schluss den Pfosten anvisieren, bevor der Finaleinzug perfekt war.
Der Rest ist schon erzählt und einer der größten Erfolge stand vor dem Abschluss …
Mit dem verdienten (!) Finalsieg hat sich ein Traum erfüllt den kaum jemand zu träumen gewagt hatte. Mit zwei BOL Mannschaften – JFG Wendelstein und SC Feucht, dem letztjährigen Landesliga Absteiger, hatte man hohe Hürden zu bewältigen und mit dem Kreisliga-Spitzenreiter DJK Schwabach, sowie dem Kreisligateam der JFG Franken Jura und TSV Katzwang standen auch keine Thekenmannschaft bereit. Auf dem langen Weg ins Finale gab es eine (!) Niederlage – ansonsten blieb man ungeschlagen.
Glückwünsche an das siegreiche Team, das als Mannschaft glänzte. Damit vertritt die SpVgg Roth den Kreis Neumarkt/Jura nächste Woche bei der Bezirksmeisterschaft und darf sich u.a. auf den Bayernligisten FSV Erlangen Bruck und die SG Quelle Fürth, sowie auf den Landesliga-Spitzenreiter SC 04 Schwabach und den FSV Stadeln freuen…
…hier der Bericht der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung